10 Jahre FASD-Sprechstunde –
Ein Grund zum Feiern und zum Hinschauen
Ein Jahrzehnt engagierte Hilfe für betroffene Kinder und ihre Familien
v.l.: Christina Fähnrich (Sozialpädagogin, M.A.), Peter Stupp, (Sozialpädagoge, B.A.), Anna Pilgram (Kinder- und Jugendpsychotherapeutin), Dr. med. Stefan Grothe (Chefarzt Sozialpädiatrisches Zentrum), Sven Friedrich (Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin), Dr. med. Ina Wolf (Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin), Dr. Ronald Kayser (Diplom-Psychologe)
In diesem Jahr feiern wir das 10-jährige Bestehen unserer FASD-Sprechstunde – ein Meilenstein, der für uns nicht nur ein Grund zur Freude, sondern auch Anlass zum Rückblick und zum Dank ist. Zehn Jahre, in denen wir betroffene Kinder und ihre Familien auf ihrem oft herausfordernden Weg begleitet und unterstützt haben. Zehn Jahre, in denen unser interdisziplinäres Team mit Herz, Fachwissen und Erfahrung dazu beigetragen hat, eine „unsichtbare“ Behinderung sichtbarer zu machen.
Was ist FASD?
FASD steht für Fetal Alcohol Spectrum Disorder – auf Deutsch: Fetale Alkoholspektrum-Störung. Dieser Begriff umfasst verschiedene vorgeburtliche Schädigungen, die durch den Konsum von Alkohol während der Schwangerschaft entstehen können. FASD gilt als „unsichtbare Behinderung“, weil sie äußerlich häufig nicht sofort erkennbar ist – ihre Auswirkungen auf die geistige, emotionale und soziale Entwicklung jedoch gravierend sein können.
Kinder mit FASD leiden oft unter Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten, Verhaltensauffälligkeiten oder Entwicklungsverzögerungen. Ohne angemessene Unterstützung können sich diese Schwierigkeiten im Laufe des Lebens verschärfen – deshalb ist eine frühe Diagnose und gezielte Förderung entscheidend.
Unsere Ambulanz – ein starkes Team im Sozialpädiatrischen Zentrum des St. Marien-Hospitals
Die FASD-Sprechstunde gehört zum Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) des St. Marien-Hospitals in Düren-Birkesdorf und ist eingebettet in das umfassende diagnostisch-therapeutische Angebot unserer Sozial- und Neuropädiatrie. Ärzte, Psychologen, Sozialpädagogen, sowie Logo- Ergo- und Physiotherapeuten arbeiten Hand in Hand, um jedes Kind individuell und ganzheitlich zu betrachten.
Mehr als Diagnostik: Ganzheitliche Begleitung
Wir wissen, dass die Diagnose FASD nicht nur das betroffene Kind betrifft, sondern das ganze familiäre Umfeld. Deshalb endet unsere Arbeit nicht bei der Diagnose. Wir bieten begleitend:
• Beratung zu sozialrechtlichen Ansprüchen und Hilfen
• Unterstützung bei der Antragsstellung für pädagogische oder therapeutische Maßnahmen
• Entlastende Gespräche zur Diagnoseverarbeitung
• Erziehungsberatung und Vermittlung zu weiterführenden Angeboten
Unser Ziel ist es, Familien nicht nur medizinisch, sondern auch emotional und praktisch zu unterstützen.
Früh erkennen – besser helfen
Je früher FASD erkannt wird, desto besser können wir Kinder gezielt fördern, ihre Entwicklung positiv beeinflussen und spätere Folgeerkrankungen verhindern. Deshalb ist die Sensibilisierung für diese Erkrankung ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit – auch über die Ambulanz hinaus.
Danke für zehn Jahre Vertrauen
Wir danken allen Familien, die uns in den vergangenen zehn Jahren ihr Vertrauen geschenkt haben, und allen Kolleginnen und Kollegen, die mit großem Engagement dazu beitragen, Kindern mit FASD neue Perspektiven zu eröffnen.
Auf die nächsten zehn Jahre – mit Herz, Verstand und dem gemeinsamen Ziel, das Unsichtbare sichtbar zu machen.