Demenz - Mensch sein und bleiben
Welt-Alzheimertag 2025
Jedes Jahr am 21. September lenkt der Welt-Alzheimertag die Aufmerksamkeit auf das Thema Demenz – auf Betroffene, Angehörige und die Bedeutung eines unterstützenden Umfelds. In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto: „Demenz – Mensch sein und bleiben“.
Demenz bedeutet nicht das Verschwinden eines Menschen
Die Diagnose Demenz löst bei vielen Betroffenen und ihren Familien zunächst Unsicherheit und Angst aus. Häufig wird angenommen, dass die Erkrankung Menschen von ihrer Umwelt abschneidet oder ihr Wesen völlig verändert. Doch diese Vorstellung greift zu kurz:
- Gefühle wie Freude, Trauer, Zuneigung oder Schmerz bleiben bis zuletzt erhalten.
- Persönliche Erfahrungen, Interessen und Fähigkeiten prägen weiterhin die Persönlichkeit.
- Ein liebevolles, verständnisvolles Umfeld kann viel dazu beitragen, dass Betroffene sich angenommen und wertgeschätzt fühlen.
Unsere Verantwortung in der geriatrischen Versorgung
In unserer geriatrischen Abteilung und im Alterstraumatologischen Zentrum begegnen wir täglich älteren Menschen, die neben körperlichen Herausforderungen wie Stürzen oder Frakturen auch mit einer Demenzdiagnose leben.
Wir wissen:
- Ganzheitliche Betreuung ist entscheidend. Medizinische Behandlung, pflegerische Kompetenz und psychosoziale Unterstützung gehören untrennbar zusammen.
- Empathie und Geduld schaffen Sicherheit. Ein vertrautes Gesicht, eine ruhige Ansprache oder ein bekanntes Lied können Orientierung und Trost spenden.
- Angehörige sind Partner in der Versorgung. Ihr Wissen über die Biografie des Menschen hilft uns, individuell und respektvoll zu handeln.
Alterstraumatologie und Demenz: Ein sensibles Zusammenspiel
Nach einem Unfall oder Knochenbruch sind ältere Menschen besonders verletzlich. Bei Demenz kommen zusätzliche Herausforderungen hinzu: Verwirrtheit in ungewohnter Umgebung, Angst vor Schmerzen oder Schwierigkeiten, Anweisungen zu verstehen.
Unser spezialisiertes Team aus Ärzten, Pflegefachkräften und Therapeuten arbeitet eng zusammen, um:
- Schmerzen zu lindern und Mobilität zu fördern,
- Orientierung und Selbstständigkeit so weit wie möglich zu erhalten,
- Angehörige einzubeziehen und zu entlasten.
Der Welt-Alzheimertag ruft uns alle dazu auf, Demenz nicht nur als Krankheit zu betrachten, sondern die Menschen dahinter zu sehen. Jeder Blickkontakt, jedes aufmunternde Wort und jede achtsame Berührung erinnert daran, dass Würde und Menschlichkeit unantastbar bleiben.
Unser Versprechen: In unserer täglichen Arbeit behandeln wir nicht nur Symptome, sondern begegnen Menschen mit Respekt, Wertschätzung und Mitgefühl. Denn: Demenz verändert vieles – aber nicht den Wert eines Menschen.