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Kaya Erdem

Josefs-Gesellschaft gAG
Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Gesundheitswesen

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10 Jahre FASD-Sprechstunde im St. Marien-Hospital Düren – Ein Jahrzehnt für das Unsichtbare

Äußerlich meist nicht sichtbar – Fetale Alkoholspektrum-Störung (FASD) bei Kindern

Düren-Birkesdorf. Seit zehn Jahren bietet die FASD-Sprechstunde im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) des St. Marien-Hospitals Düren-Birkesdorf eine gezielte medizinische und therapeutische Begleitung für Kinder mit Fetaler Alkoholspektrum-Störung (FASD). Das Jubiläum ist auch Anlass zur Reflexion über ein Jahrzehnt fachlicher Entwicklung und gesellschaftlicher Aufklärungsarbeit.

Im Mittelpunkt steht dabei eine vielfach unterschätzte Störung: FASD – die Fetale Alkoholspektrum-Störung – bezeichnet eine Reihe vorgeburtlicher Schädigungen, die durch den Konsum von Alkohol während der Schwangerschaft entstehen können. FASD gilt als „unsichtbare Behinderung“, weil sie äußerlich oft nicht sofort erkennbar ist. Betroffene Kinder zeigen häufig erhebliche Auffälligkeiten in ihrer kognitiven, emotionalen und sozialen Entwicklung. Lernprobleme, Konzentrationsschwächen, impulsives Verhalten oder Entwicklungsverzögerungen zählen zu den typischen Folgen. Eine frühe Diagnosestellung ist entscheidend, um gezielte Fördermaßnahmen rechtzeitig einzuleiten und die Schwierigkeiten sich dadurch im Laufe des Lebens nicht weiter verschärfen.

Dieser Aufgabe widmet sich seit nunmehr zehn Jahren das interdisziplinäre Angebot im SPZ des St. Marien-Hospitals. Die FASD-Sprechstunde ist hier fest verankert und Teil eines umfassenden diagnostisch-therapeutischen Versorgungsansatzes. Unter einem Dach arbeiten Fachärztinnen und -ärzte, Psychologinnen, Sozialpädagoginnen sowie Logo-, Ergo- und Physiotherapeutinnen eng zusammen. Ziel ist es, betroffene Kinder ganzheitlich zu erfassen und individuelle Behandlungs- und Unterstützungswege aufzuzeigen.
Die Arbeit der FASD-Sprechstunde geht jedoch weit über die reine Diagnostik hinaus: Auch die Unterstützung für das familiäre Umfeld ist ein fester Bestandteil des Konzepts. Familien erhalten von den Sozialpädagogen der Abteilung Beratung zu sozialrechtlichen Leistungen, Hilfe bei Anträgen für pädagogische oder therapeutische Maßnahmen, sowie Gesprächsangebote zur Verarbeitung der Diagnose. Bei Bedarf wird der Kontakt zu weiterführenden Hilfsangeboten hergestellt. Damit wird sichergestellt, dass nicht nur die Kinder, sondern auch ihre Familien die notwendige Orientierung und Entlastung erfahren.

Ein zentrales Anliegen bleibt die Früh¬erkennung. Denn je früher FASD diagnostiziert wird, desto größer sind die Chancen auf eine positive Entwicklung. Um diese Chancen zu verbessern, engagiert sich das SPZ auch über die Sprechstunde hinaus für Aufklärung und Sensibilisierung etwa durch Fachveranstaltungen, Netzwerkarbeit oder öffentliche Informationskampagnen. Eine entscheidende Rolle spielen hier auch die Frühen Hilfen am St. Marien-Hospital. Durch das Hilfsangebot rund um die Geburt kann eine breite Aufklärungsarbeit erfolgen, betroffene Familien können früh unterstützt werden. Nur durch mehr Bewusstsein in Gesellschaft und Fachwelt kann es gelingen, FASD frühzeitig zu erkennen und adäquat zu behandeln.

Rückblickend auf zehn Jahre spezialisierter Arbeit zieht das Team der FASD-Sprechstunde eine klare Bilanz: Die Nachfrage ist gewachsen, ebenso wie die Bedeutung gezielter interdisziplinärer Zusammenarbeit. „Wir danken den Familien für das Vertrauen und den Kolleginnen und Kollegen im Haus für die engagierte Arbeit“, erklärt Stefan Grothe, Chefarzt des Sozialpädiatrischen Zentrums. Auch künftig will das Team dazu beitragen, dass Kinder mit FASD frühzeitig die Unterstützung erhalten, die sie benötigen – auf fachlich hohem Niveau, verlässlich und zugewandt. Interessierte erhalten nähere Informationen unter 02421 805-6370 oder per E-Mail unter spz.birkesdorf@jg-gruppe.de.

Weitere Informationen: Josefs-Gesellschaft gAG, Köln
Die Pressefotos dieser Mitteilung stehen dem Empfänger honorarfrei zur Veröffentlichung im Zusammenhang mit diesem Thema zur Verfügung.

Pressematerial downloaden (PDF | 377 kb)


Pressefoto JG Rur-Kliniken
Foto (© T. Opgenorth): Freuen sich über das Jubiläum - v.l. Christina Fähnrich (Sozialpädagogin, M.A.), Peter Stupp (Sozialpädagoge, B.A.), Anna Pilgram (Kinder- und Jugendpsychotherapeutin), Dr. med. Stefan Grothe (Chefarzt Sozialpädiatrisches Zentrum), Sven Friedrich (Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin), Dr. med. Ina Wolf (Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin) und Dr. Ronald Kayser (Diplom-Psychologe)


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