Hochspezialisierte Notfall-Therapie im St. Marien-Hospital Düren – Y-Stent in Lunge implantiert
Chefarzt Dr. med. Simon D. Herkenrath betont Patientennutzen der interventionellen Pneumologie und interdisziplinäres Vorgehen
Düren. Wenn ein Tumor die Luftröhre nahezu verschließt, zählte jede Minute. In der Endoskopie des St. Marien-Hospitals Düren setzte der Chefarzt Dr. med. Herkenrath einen Y-Stent ein. Eine röhrenförmige Stütze, die an der Gabelung zwischen Luftröhre und Hauptbronchien anliegt und die Atemwege sofort wieder durchgängig macht. Der Patient konnte dadurch stabilisiert werden.
„In solchen Situationen geht es darum, der Lunge die Luft zurückzugeben“, sagt Dr. Herkenrath. „Ein Y-Stent ist technisch anspruchsvoll und nur in ausgewählten Fällen sinnvoll. In diesem Fall linderte er die Atemnot schlagartig. Das ist unmittelbare Lebensqualität und manchmal Lebensrettung.“
Die Methode gehört zur interventionellen Pneumologie. Per Bronchoskop wird der Stent millimetergenau in der Lunge an der Engstelle über der so genannten Carina platziert, also dort, wo sich die Luftröhre in rechten und linken Hauptbronchus teilt. Der Y-Stent hält beide Seiten offen und verhindert, dass das sich ausdehnende Tumorgewebe die Atemwege erneut vollständig verschließt.
„Für Patientinnen und Patienten mit tumorbedingter Enge bedeutet das eine bessere Atmung, weniger Angst, mehr Kraft für die eigentliche onkologische Therapie“, erläutert Dr. Herkenrath. „Gerade in der akuten Lage ist das eine Brücke, die Zeit verschafft, für Chemotherapie, Bestrahlung oder weitere Schritte des Tumorboards.“
Am St. Marien-Hospital ist die Prozedur interdisziplinär organisiert: Pneumologie, Anästhesie, Pflege, Radiologie und die MVZ-Praxis Onkologie arbeiten eng zusammen. „Schnelligkeit und Routine sind ebenso entscheidend wie die nötige Ausstattung, die wir hier vorhalten“, so Herkenrath.
Für die betroffenen Patientinnen und Patienten bedeutet das Versorgungssicherheit im Kreis Düren: Hochspezialisierte endoskopische Verfahren stehen wohnortnah zur Verfügung, ohne lange Wege, eingebettet in eine komplette pneumologische Versorgungskette von der Diagnostik über die interventionelle Therapie bis zur Nachsorge.
Y-Stents sind feine Gitter- oder Silikonröhren, die verengte Atemwege offenhalten. Sie werden in der Luftröhre eingesetzt. Sie kommen vor allem bei Tumoren oder narbigen Verengungen zum Einsatz. Ziel ist Symptomlinderung, insbesondere weniger Atemnot und die Sicherung der Atmung. Die Eingriffe erfolgen in Narkose mittels starrer und flexibler Bronchoskopie. Nachsorge und Kontrollen sind Teil des Behandlungskonzepts.
Als einzige Klinik zwischen Köln und Aachen wurde das St. Marien-Hospital Düren mit der Leistungsgruppe „Komplexe Pneumologie“ in den NRW-Krankenhausplan aufgenommen. Die Pneumologie in Düren-Birkesdorf behandelt das gesamte Spektrum von Erkrankungen der Lunge und Atemwege. Dazu gehören moderne endoskopische Diagnostik, interventionelle Therapien einschließlich tracheo-bronchialer Stentimplantation, Atmungstherapie und eine enge onkologische Kooperation.
Patientinnen und Patienten profitieren hier von modernster Diagnostik, innovativen Therapieansätzen und einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit. Das Birkesdorfer Lungenkrebszentrum, gemeinsam mit der Lungenklinik im Luisenhospital Aachen, bildet die Grundlage für eine professionelle und umfassende Diagnostik und Therapie thorakaler Krebserkrankungen. Zusätzlich ermöglicht die enge Zusammenarbeit mit der MVZ-Praxis Onkologie am St. Marien-Hospital eine wohnortnahe, ambulante Behandlung und Nachsorge aller Tumorerkrankungen.
Weitere Informationen: Josefs-Gesellschaft gAG, Köln
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Foto (© T. Opgenorth): Chefarzt Dr. med. Simon D. Herkenrath mit dem Bild nach der Y-Stent-Implantation im St. Marien-Hospital Düren-Birkesdorf