Herzenssache Uganda: Hilfe, die unter die Haut geht (Teil 2)
Michaela Kapells Einsatz im OP
Michaela Kapell, Fachschwester für Anästhesie und Intensivpflege am St. Marien-Hospital, ist mit der Sektion Eschweiler von Interplast Germany nach Jinja, Uganda aufgebrochen – mit einem Ziel, das größer kaum sein könnte: den Menschen vor Ort medizinisch zu helfen, wo Hilfe sonst unerreichbar bleibt. Besonders im Fokus stehen Kinder, deren Leben durch Fehlbildungen, Kriegsverletzungen oder schwere Verätzungen stark eingeschränkt ist.
Ein Team – eine Mission
Zusammen mit zwei plastischen Chirurgen, zwei OP-Schwestern, zwei Anästhesisten und einer weiteren Fachkollegin aus der Anästhesiepflege arbeitet Michaela in einem herausfordernden Umfeld, das mit deutschen Standards kaum vergleichbar ist. Der OP-Tag beginnt früh, endet oft erst spät am Abend – unter einfachsten Bedingungen, aber mit unermüdlichem Einsatz.
Operationen, die Leben verändern
Viele der Patientinnen und Patienten haben seit Jahren Schmerzen, können nicht richtig gehen, greifen oder sich schmerzfrei bewegen. Manche wurden aufgrund sichtbarer Fehlbildungen gesellschaftlich ausgeschlossen. Durch die Operationen, die das Team kostenlos durchführt, wird nicht nur körperliche Hilfe geleistet – es ist auch die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben.
Menschlichkeit im Gepäck
Doch die Helferinnen und Helfer haben nicht nur medizinische Ausrüstung mitgebracht. Jeder freie Platz im Koffer wurde genutzt: kleine Stofftiere, Luftballons, Malsachen – Dinge, die Kinderaugen leuchten lassen und für einen Moment den Klinikalltag vergessen machen. Die emotionale Verbindung zu den jungen Patientinnen und Patienten ist tief, und oft ist ein Lächeln nach der Narkose genauso wertvoll wie der medizinische Eingriff selbst.
Zwischen Sterilisation und Spendenfreude
Wenn Michaela über ihren Alltag in Uganda berichtet, erzählt sie von improvisierten OPs, von fehlendem medizinischen Standards und von Situationen, die in deutschen Kliniken undenkbar wären. Doch sie erzählt auch von großer Dankbarkeit, von Kindern, die zum ersten Mal ihre Hand bewegen können, und von Eltern, die kaum glauben können, dass ihre Kinder eine Zukunft ohne Einschränkungen haben könnten.
Ein Einsatz mit Herz und Verstand
Was Michaela und das Team leisten, geht unter die Haut – im wahrsten Sinne des Wortes. Es ist Fachkompetenz auf höchstem Niveau, gepaart mit großem Einfühlungsvermögen und unerschütterlichem Engagement. Ihr ehrenamtlicher Einsatz zeigt, dass Medizin mehr sein kann als Technik und Wissen: ein Dienst am Menschen, dort, wo er am dringendsten gebraucht wird.
Wir sind stolz, Michaela in unserem Team zu wissen – und wir sagen Danke. Für den Mut, für das Herz, und für den unermüdlichen Einsatz.
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