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Delirprävention: die Aufmerksamkeit erhöhen und Risiken minimieren!

Bernd K. ist nach einer Bauch-OP vermehrt durcheinander. Er ist unruhig, weiß nicht, wo er sich befindet, er steht auf, obwohl er sturzgefährdet ist, entfernt sich immer wieder die Infusionsnadeln und Wundverbände, auch verschluckt er sich leicht am eigenen Speichel... Dieser akute Verwirrtheitszustand (Delir) kann zu einer akuten Notfallsituation führen!

Fast 25 % aller Patienten im Krankenhaus entwickeln ein Delir, bei den dementen Patienten sind es sogar bis zu 50 % – mit schwerwiegenden Folgen, wie Dr. Christian Kautz, Chefarzt der Geriatrie am, erläutert: „Wenn diese meist reversiblen Störungen nicht erkannt werden, kann es zu einer Verlängerung des Klinikaufenthaltes, einer gesteigerten Komplikationsrate und erhöhten Sterblichkeit kommen.“ Auch langfristige Einschränkungen des Gedächtnisses und der Selbstständigkeit seien möglich.

Umso wichtiger ist es, die Symptome frühzeitig zu erkennen:

  • Plötzlicher Beginn
  • Gestörte Orientierung, Aufmerksamkeit und Wahrnehmung
  • Stetiger Zustandswechsel mit Tagesfluktuation der Symptome
  • Gestörter Tag-/Nachtrhythmus
  • Körperliche und geistige Unruhe (hyperaktives Delir) oder Teilnahmslosigkeit (hypoaktives Delir)
  • Ggf. Halluzinationen und Ängste

Im St. Marien-Hospital legen wir viel Wert auf präventive Maßnahmen, besonders bei Risikopatienten. Dr. Kautz: „Wie haben Orientierungshilfen in den Zimmern wie große Uhren und Kalender. Die Patienten werden von uns kognitiv stimuliert, gleichzeitig wird eine Reizüberflutung durch geringe Personalwechsel, Einzelzimmer und nächtliche Geräuschabschirmung verhindert.“ Weitere Maßnahmen seien: Frühmobilisation, Sicherung des Tag-/Nachtrhythmus, Medikamentenanamnese sowie Essens- und Trinkbegleitung.

„Ein Delir lässt sich nicht immer verhindern, aber durch eine adäquate Prävention kann die Delir- und die damit einhergehende Komplikationsrate deutlich gesenkt werden“, erklärt der Geriater.

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