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Beschneidungen können schwerwiegende Folgen für Mädchen und Frauen haben

Weltweit sind 200 Millionen Frauen und Mädchen Opfer traditioneller Beschneidungen – überwiegend in Afrika, aber auch auf der arabischen Halbinsel, im Irak, Iran, Indonesien, Indien und Malaysia. In Deutschland leben mehr als 65.000 Frauen und Mädchen, die eine weibliche Genitalverstümmelung (FGM) unterschiedlichen Ausmaßes erlitten haben, Tendenz steigend.
„Obwohl FGM in vielen Ländern der Welt verboten ist, werden jährlich 4 Millionen Mädchen beschnitten“, sagt Dr. Volker Arpe, Oberarzt am St. Marien-Hospital, den wir zum heutigen „Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung“ gesprochen haben. Die Beschneidung erfolge zumeist vor dem 5. Lebensjahr, erklärt der Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, zum Teil schon bei Säuglingen und oft unter problematischen hygienischen Bedingungen, sodass es zu bedrohlichen Infektionen mit Todesfolge kommen könne, aber auch zu ausgeprägten Blutungen oder Verletzungen benachbarter Organe. Dr. Arpe ergänzt: „Im Verlauf können durch die Beschneidung wiederkehrende Infektionen, Harninkontinenz und ausgeprägte Probleme bei Schwangerschaft und Geburt auftreten.“
Auch wenn sie von keiner Religion gefordert wird, wird die weibliche Genitalbeschneidung/-verstümmelung in den genannten Ländern aufgrund traditioneller Vorgaben und Rituale durchgeführt. Daher lautet sein Präventionsansatz:
„Es ist wichtig, Familien, die aus Ländern stammen, in denen Beschneidungen praktiziert werden, gezielt zu beraten, auch mit dem Hinweis auf die Strafbarkeit in Deutschland als Körperverletzung und Kindesmisshandlung – und das gilt unabhängig davon, ob sie hier oder während einer gezielten Reise ins Heimatland durchgeführt werden. Gleichzeitig gilt es, Organisationen zu unterstützen, die sich in den betroffenen Ländern um Aufklärung und Prävention kümmern.“

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